15.4 Unpersönliches Passiv und persönliches Passiv

Wird das Dativ- bzw. das Akkusativobjekt des aktivischen Satzes zum Subjekt des passivischen Satzes, spricht man von einem persönlichen Passiv.

Das persönliche Passiv  
Mir wird das Buch gegeben. I am given the book. (persönliches Passiv aus dem Dativsubjekt)
Das Buch wird mir gegeben. The book is given to me. (persönliches Passiv aus dem Akkusativobjekt)

Ein persönliches Passiv kann nur von transitiven Verben gebildet werden, also von Verben, die ein Objekt zwingend verlangen. Intransitive Verben, die kein Objekt verlangen, können kein persönliches Passiv bilden.

Intransitive Verben (z.B. schlafen, schwimmen)
Falsch: Ich werde geschwommen.
Falsch: Mir wird geschlafen.

Im Gegensatz dazu gibt es auch ein unpersönliches Passiv. Hierbei wird ein "künstliches" Subjekt kreiert. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kann das unpersönliche Subjekt "es" verwendet werden (Beispiele a), oder das unpersönliche Subjekt "man" (Beispiele b). Das anonyme Subjekt es oder man stellt sicher, dass niemand persönlich genannt wird.

Unpersönliches Passiv intransitiver Verben (z.B. schlafen, schwimmen)
a) Es wird geschwommen.
a) Es wird geschlafen.
b) Man schwimmt.
b) Man schläft.

Konstruktionen dieses Typs sind im Deutschen üblich, wenn sie auch aus rein analytischer Sicht schwer verständlich sind, denn de facto hat der Satz überhaupt kein Subjekt. Wer wird geschwommen? Es. Aber wer ist es?


Im Englischen ist diese Konstruktion nur mit Verben des Sagens oder Denkens möglich, z. B. to say, to report, to know, to think, to hope, to expect. Dem deutschen es entspricht dann it.

Beispiel
It is expected that we win today.
It is known, that the economy doesn't do too well at the moment.

Ein unpersönliches Subjekt man gibt es vereinfacht gesagt nicht. Dazu finden Sie hier jedoch noch einige Ausführungen.



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