4.1.2 Dativ

Der Dativ ist der „Wem-Fall“, weil man nach dem Dativ mit „wem“ fragt.

Er hat ihr ein Buch geschenkt. => Wem hat er ein Buch geschenkt? => Ihr.

In der Schule werden die Fälle nach dem oben genannten Schema erklärt, nach dem Nominativ fragt man mit „wer“, es ist folglich der „Wer-Fall“, nach dem Genitiv fragt man mit wessen, es ist folglich der „Wessen-Fall“, nach dem Dativ fragt man mit „wem“, es ist folglich der „Wem-Fall“ und nach dem Akkusativ mit „wen“ und folglich ist es der „Wen-Fall“.



Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass er nichts erklärt und im übrigen auch sinnlos ist, weil zur Bestimmung des Falles die Frage korrekt formuliert werden muss.

Er hat ihm ein Buch geschenkt.
=> falsch: Wen hat er ein Buch geschenkt?
=> richtig: Wem hat er ein Buch geschenkt?

Ein Möglichkeit herauszufinden, wer oder was das Akkusativobjekt des Satzes ist, ist die Tranformation des aktivischen Satzes in einen passivischen Satz. Im passivischen Satz wird das Akkusativobjekt des aktivischen Satz zum Subjekt des passivischen Satz.

Er liest das Buch. <=> Das Buch wird von ihm gelesen.
Er liest die Bücher. <=> Die Bücher werden von ihm gelesen.

Im aktivischen Satz bleibt das Verb unverändert, weil das Subjekt des Satzes das gleiche ist. Im passivischen Satz haben wir eine Veränderung des Verbes, weil das Subjekt, Buch, einmal im Singular und einmal im Plural steht. Ein eventuell vorhandenes weiteres Objekt kann dann nur noch Dativ sein.





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